Tür an Tür - Winter 2021

.,5$ &520( :HQQ ZLU YRQ ő4XDUWLHUHQŏ VSUHFKHQ UHGHQ wir von größeren Neubauprojekten genauso wie von der Entwicklung ganzer Stadtviertel. Was bezeichnet der Begriff eigentlich genau und warum ist das Quartier in den Mittel- punkt der Stadtentwicklungspolitik gerückt? 8:( 6&+1(,'(:,1' Das Quartier hat so sehr an Bedeu- tung gewonnen, weil sich die Leitbilder für Stadtentwicklung erheblich gewandelt haben. In den 50er-Jahren wurden Städ- te autogerecht gedacht und räumliche Funktionen radikal getrennt. Heute diskutieren wir über Leitbilder, die sie wieder zusammenbringen. Die Pariser Oberbürgermeisterin Anne Hidalgo zum Beispiel spricht gern von der „15-Minuten- Stadt“. Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Erholung – alles ist zu Fuß oder per Fahrrad in 15 Minuten zu erreichen. Darum sind Quartiere so zentral, weil ich dort idealerweise alles vor Ort habe. Was das an Lebensqualität ausmacht, haben wir ja in GHU &RURQDNULVH JHPHUNW ZHQQ LFK HEHQ QLFKW H[WUD LQ HLQHQ Bus steigen muss, um irgendwohin zu kommen. OLIVER ZIER: Das Schöne an dem Begriff des Quartiers ist, dass er nicht geschützt ist. Das macht seinen Reiz aus: Man kann ihn besetzen, und das tun wir in der Wohnungswirtschaft auch. Das Quartier ist für uns in den letzten Jahren die zentrale Bezugsgröße geworden, weil es als maßstäbliche Ebene nicht zu klein und nicht zu groß ist, um Veränderungsprozesse und Transformationen umset- zen zu können. Wir haben im Quartier zwei Komponenten dafür. Ich nenne es gern die „Hardware“, also die Gebäude und die Außenanlagen, und die „Software“, das soziale Mit- einander und die gelebte Nachbarschaft. Mit dieser Kombina- gwg nachhaltig 23 » Link zum Interview N h ti† Quartierˆ i Wu‰ertŠ. Ein Austausch unter Experten über Nachhaltigkeit in Wuppertal: Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind und gwg-Geschäftsführer Oliver Zier im Gespräch mit Kira Crome. Fotos: Uwe Schinkel

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