Tür an Tür - Winter 2020

„Wir begleiten unsere Mieter zehn bis zwanzig mal pro Jahr bei einem solchen Badumbau. “, berichtet GWG-Mitarbeiter Alexander Rüsseler. „Nach unseren Erfahrungen bewegen sich die Kosten zwischen 4000 und 5000 Euro. Wenn uns die ent- sprechende Anfrage eines Mieters erreicht, weil beispielsweise die Duschkabine eine zu große Einstiegshöhe hat, dann raten wir zunächst mit der Krankenkasse Kontakt aufzunehmen. Denn die, und das wissen die Wenigsten, übernehmen unter bestimmten Vorausgesetzten die Kosten für einen solchen Umbau. Wir beraten und unterstützen gerne bei allen anfal- lenden Fragen - auch und gerade wenn es um die Vermittlung einer guten und zuverlässigen Fachfirma geht.“ SCHNELLER UND UNKOMPLIZIERTER UMBAU. Und exakt so bestätigt auch Pavo Ljubic den Vorgang, der nach seiner Erfahrung ungewöhnlich schnell und unbürokratisch abgewickelt wurde. Pavo und seine Frau Anna Ljubic stammen ursprünglich aus der kroatischen Hafenstadt Split, sie leben aber schon seit vielen Jahren in Deutschland, zunächst imOsten des Landes, inzwischen aber inWuppertal. Im Juni 2020 zog das Ehepaar aus einer zu kleinenWohnung in der Leimbacher Straße in das GWG-Eckhaus am Steinweg, wo ihnen zwei Zim- mer, Bad und Küche ein Zuhause auf 67 Quadratmetern bieten. Dass das Bad nicht geeignet sein würde, stand für den zu 100 % körperbehinderten Pavo Ljubic schon beim Einzug fest. Auf Rat der GWG stellte er einen Antrag auf Übernahme der Kosten bei seiner Krankenkasse, der binnen drei Wochen bewilligt wurde. Der Umbau dauerte dann nicht einmal einen Tag, obwohl doch einiges verändert wurde. KLEINE MASSNAHMEN, GROSSE WIRKUNG. Die vorhandene Badewanne wurde entfernt, an ihre Stelle kam eine großräumige Dusche mit denkbar niedriger Einstiegshöhe. Auch die Armaturen wurden durch moderne Varianten ersetzt und das zu hoch angebrachteWaschbecken ausgetauscht. Ganz ohne Zweifel: Die gefundene Lösung ist nicht nur ideal, sondern gibt auch neue Lebensqualität. 13 BAUEN UND MODERNISIEREN Foto:Uwe Schinkel Kein anderer Raum unserer Wohnflächen findet so viele Interpretationsvarianten wie das Badezimmer. Mal scheint eine schmale Dusche mit Stoffvorhang ausreichend, dann wieder ist es ein geräumiges Jacuzzi mit zusätzlicher, separater Duschkabine; im einen Fall befinden sich Bad und Toilette in getrennten Räumen, im anderen steht für Gäste ein eigenes WC mit Waschmöglichkeit zur Verfügung. Dabei kann man nicht einmal von einer traumhaften Ideallösung sprechen – dazu haben Menschen allzu unterschiedliche Bedürfnisse. Und ein ganz besonderes Bedürfnis liegt eben dann vor, wenn Menschen wegen einer Behinderung oder schlichtweg aus Altersgründen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Das bedeutet in der Praxis: In äußerst seltenen Fällen erfüllt ein vorhandenes Bad die erforderlichen Bedingungen, die aus körperlichen, mitunter auch geistigen Einschränkungen erwachsen. Glück- licherweise muss man sich heute nicht mehr mit dem Gegebenen abfinden, sondern kann auf eine Vielzahl pfiffiger Umbaulösungen zurückgreifen, die der jeweiligen Behinderung Rechnung tragen. Bleibt die Frage nach der Finanzierung.

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