Tür an Tür - Sommer 2023

19 18 Knotenpunkt Ein Ort zum Träumen, Spielen und Lernen: die Kita im heidter carré. Empfang im Gänsemarsch. Den Mund vor Staunen geöffnet, spazieren vier blutjunge Damen am Besucher vorbei und dann schnurstracks in den großen, hellen Raum mit verlockendem Spielzeug. „Das“, so stellt Erzieherin Manuela Wortmann das muntere Quartett vor, „sind meine Nestchen.“ Für alle, die mit den Fachausdrücken in Kitas nicht ganz vertraut sind: Bei Nestchen handelt es sich um Kinder unter drei Jahren. Und von denen besuchen derzeit zehn die Kindertagesstätte der AWO im gwg-Neubau am Heidter Berg. 16 weitere Kinder sind es in der Altersgruppe über drei Jahren. Da ist noch Luft nach oben, denn bei voller Auslastung könnten 65 Kinder die neue Kita besuchen. Voll vermietet, voll zufrieden Das heidter carré ist die mittlerweile etablierte Bezeichnung für den modernen fünfstöckigen Gebäudekomplex am Heidter Berg, Ecke Untere Lichtenplatzer Straße, der nach gut zweijähriger Bauzeit nun fertiggestellt ist. „Die 30 Wohneinheiten sind inzwischen komplett vermietet“, berichtet Monika Nestorowicz, die als gwg-Quartiersbetreuerin für die Vermarktung zuständig war. Sie weiß auch, dass aktuell nur wenige Mietparteien Kinder haben und bisher nur ein Kind aus dem Haus auf der Warteliste für die Kita steht. Da sich die gwg Quartiersbildung als Ziel gesteckt hat, ist aber durchaus willkommen, dass Kinder aus dem gesamten Bezirk Heckinghausen-Heidt ange- meldet werden. Auch andere attraktive Angebote des heidter carrés, etwa die Fahrradgarage mit Lademöglichkeit, sollen nicht nur gwg-Mieter:innen zur Verfügung stehen. Eine Kita mit hoher Zukunftstauglichkeit Den Jüngsten im Quartier sind solche Vorzüge noch einerlei, aber die Kita haben sie ins Herz geschlossen. Simay sagt sogar, dass sie abends gern früh ins Bett geht, weil am Morgen die nächsten Abenteuer in der Kita warten. Am 15. Februar hat dort das achtköpfige AWO-Team unter Leitung von Nicole Schulte seine Arbeit aufgenommen. Eine erste Aktion war das Bemalen der Wände, bei dem die Kinder mithelfen durften. Nun prangen da unter anderem Bilder von farbenfrohem Obst und Gemüse, die sogar auch als Wegweiser durch die Räume dienen. Denn mit 781 Quadratmetern verschachtelter Fläche ist die Kita fast schon ein Labyrinth. Kita. Im Fokus Besucher beim Tag der offenen Tür. Dass die AWO Möglichkeiten zur Mitgestaltung lässt, etwa bei der Einrichtung der Räume oder der Tagesstruktur, war für Manuela Wortmann ein Grund, anlässlich der Eröffnung der Kita zu diesem Arbeitgeber zu wechseln. Nun ist sie nach eigenem Bekunden „sehr glücklich hier inmitten eines jungen Teams, das vielfältige Qualitäten mitbringt“. Eine der jungen Kolleginnen ist Melike Bozkurt, die gerade im Eifer des Gefechts von einem Kind sehr leger angesprochen wird: „Eh, guck mal.“ Nach kurzer Bedenkzeit fällt dem Knirps ein: „Nein, ich meine, schau mal, Melike.“ Mit der Kurzweil vergehen die Tage schneller, als allen lieb sein kann. Jeweils ab 7.30 Uhr trudeln die ersten Kinder ein, ab 14.30 Uhr werden sie nach vielfältigen Erlebnissen wieder abgeholt. Frühstück und Mittagessen sind feste Bestandteile des Tagesablaufs, für die ganz Kleinen auch ein Mittagsschlaf. Was auf dem Essensplan steht, können die Eltern auf einer großen Tafel ablesen und bei gesundheitlich bedingtem Bedarf auch noch Einwände erheben. Schließlich hat der Zwang alter Schule in modernen Einrichtungen wie dieser keinen Platz mehr. Überhaupt vermitteln die offenen, hellen, luftigen Räumlichkeiten eine rundum zukunftsweisende Atmosphäre. Ein Modell wie dieses, bei dem hohe Wohnqualität mit den Vorzügen einer – durchaus auch integrativ gedachten – Kita verbunden ist, stellt jedenfalls ein Novum für die Stadt Wuppertal dar. Fotos: Uwe Schinkel und Bettina Oswald

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