Tür an Tür - Sommer 2019
Gabi Wewerink und Franz Herrmann sorgen für mehr Grün und bunte Blüten vor ihrem Haus in der Agnes-Miegel-Straße. Kaum steht man mit den beiden am Garten vor dem GWG- Haus Agnes-Miegel-Straße, bahnen sich schon die ersten Ge- spräche mit anderen Mietern an. Und dieser Vorgarten spielt eine große Rolle bei der Kommunikation. „Wir sind 2002 in dieses Haus eingezogen, weil wir die günstige Miete und die grüne Lage hier in Nächstebreck sehr schätzen“, erzählt Gabi Wewerink. „Damals hat sich kein Mieter um den Garten gekümmert, man überließ die Aufgabe der GWG.“ Doch im vergangenen Jahr war damit Schluss, denn Gabi Wewerink und Franz Herrmann wollten das Stück Grün vor ihrem Haus noch schöner machen und damit auch Einfluss auf ihr eigenes Wohlbefinden nehmen. Gesagt, getan: Seither kümmern sie sich eigenverantwortlich um den Garten. „Da der Winter nun vorbei ist, kann es so richtig ans Werk gehen“, sagen die beiden mit spürbarer Vorfreude. Dass aus- gerechnet dieses Paar den beherzten Entschluss gefasst hat, ist nicht selbstverständlich. Denn die beiden Mieter wohnen nicht im Erdgeschoss, sondern in der sechsten Etage – verbun- den mit bester Aussicht, aber auch mit einem beschwerlichen Weg für den asthmakranken Franz Herrmann. Für den Aufzug im Haus ist er deshalb ebenso dankbar wie dafür, dass er sich auf dieses Hilfsmittel auch uneingeschränkt verlassen kann: „Wenn da mal was kaputt ist, reicht ein kurzer Anruf bei der GWG. Die sind sofort zur Stelle und reparieren den Lift.“ Der GWG-Sachgebietsleiter für soziales Immobilienmanage- ment, Matthias Keller, ist für so viel Engagement im Quartier dankbar und unterstützt die Mieter dabei – etwa durch den Kauf von Pflanzen. „Finden wir total toll“, kommentiert Gabi Wewerink. Während sie ihre Gartenerfahrung schon bei der Großmutter sammeln konnte, war Herrmann eifriger Zuschauer bei der väterlichen Arbeit im Grünen. Nun haben sie konkrete Vorstellungen für ihren Vorgarten, der in diesem Jahr nicht nur eine Augen- sondern zugleich eine Insektenweide werden soll. Am anderen Ende der Stadt, im GWG-Haus Am Kalkofen, teilt Inge Feustel die Auffassung, dass man Dinge auch mal selbst in die Hand nehmen muss, um es sich richtig schön zu machen. Das ist für die 84 Jahre alte Frau kein leichtes Unterfangen mehr, aber „mir liegt sehr viel daran, dass der Hauseingang gepflegt ist“. Seit 1969 wohnt sie in der Siedlung, hat aber auch sämtliche Jahre davor in Varresbeck verbracht. „Ich würde ja gerne die Trasse nutzen, die jetzt hier vorbeiführt. Aber zum Fahrradfahren bin ich dann doch wohl zu alt.“ Bei der Pflege des Vorgartens erhält Inge Feustel mittlerweile Unterstützung durch die Nachbarin Brigitte Feldmann. „Ich hoffe ja sehr, dass sie das ganz übernimmt, wenn ich mal nicht mehr bin.“ 27 UNSERE MIETER Wer Hochhaus mit Anonymität in Verbindung bringt, gehört gewiss nicht zu den Minderheiten im Land. Gänzlich andere Erfah- rungen haben Gabi Wewerink und Franz Herrmann gemacht. Einen Teil dazu beigetragen hat auch ihr großartiges Engagement. Fotos:Uwe Schinkel ENGAGEMENT IM QUARTIER Was blüht denn da?
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