Tür an Tür - Sommer 2019
IM FOKUS 10 Candy Wiegratz siedelte 2018 vier Bienenvölker auf den Außenflächen der Utopiastadt an. Stadtentwicklungssalon im Café Hutmacher Mittendrin. ABER DER REIHE NACH. Der Bahnhof Mirke wurde vor genau 140 Jahren, also 1879, eingeweiht und drei Jahre später endgültig fertiggestellt. Mit der Stilllegung der Rheinischen Bahnstrecke 1991 verlor auch der Bahnhof seine Funktion. Vereinzelt wurden Flächen vermietet, zum größten Teil stand das denkmalgeschützte Gebäude aber leer. VON DER KREATIVEN IDEE ZUM LEBENDIGEN STADTRAUM. Die erste Idee zur Utopiastadt entstand 2009. Bereits zwei Jahre später verpachtete die Stadtsparkasse Wuppertal, als Eigentümerin der Immobilie, den Utopisten den Bahnhof und unterstützte die erste Umbauphase mit 100.000 Euro. Der erste Schritt war getan – die Pionierphase beginnt. Utopiastadt belebt das Gebäude mit einem Coworking-Space und mit Atelierräumen und arbeitet weiter an Stadtentwicklungskonzepten. Heute haben im ehemaligen Bahnhof Mirke Initiativen aus der ganzen Stadt eine Heimat gefunden. Regelmäßig finden Veranstaltun- gen zumThema Quartiersentwicklung (z. B. der Stadtentwick- lungssalon), Designmärkte und Konzerte statt. Mit demTrassen- rave wird das Areal regelmäßig zum Outdoor-Dancefloor und mit dem kostenlosen Fahrradverleih werden die Wuppertaler mobil gemacht. Nicht zu vergessen das Café Hutmacher – für viele das „Ein- gangstor zur Utopiastadt“. Die Gastronomie ist der ultimative Sonnenplatz in Wuppertal und lädt gerade im Sommer zum Verweilen ein – ein Treffpunkt für Radfahrer, Skater und Spazier- gänger, für Paare, Gruppen und Familien oder Menschen, die einfach mal alleine träumen, lesen oder Musik hören wollen – Alter: Nebensache. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH: FÖRDERMITTEL ZUR SANIERUNG. Während im Gebäude und darum herum schon das Leben tobt, sind die Utopisten weiter rege. Mit Erfolg: Die gemeinnützige GmbH Utopiastadt bekommt die Mittel, um die Sanierung des Denkmals umzusetzen. Gut vier Millionen Euro werden über öffentliche Förderungen oder Sponsoren eingeworben. Respekt! Ein weiterer Anteil wird durch Eigenleistungen erbracht – ehren- amtliches Engagement war schon immer das Fundament für die Utopia-Aktivisten. Geplant, vermessen und entworfen wird jetzt schon. Die ersten Gerüste werden Ende des Jahres auf- gestellt, und dann geht’s los: Das Dach wird komplett saniert, die Außenfassade erneuert und ein neues Vordach gebaut. Der Innenausbau steht ebenfalls auf dem Programm. Mitte 2021 soll die Sanierung abgeschlossen sein. WEITERE INFORMATIONEN. www.clownfisch.eu/utopia-stadt/ www.neue-nachbarschaft.de/immovielien/ utopiastadt-wuppertal-2/ Lebensnahe Stadtentwicklung rund um den Bahnhof Mirke ist dank Utopiastadt längst keine Fantasie mehr. „Ein Bahnhof von gestern als Labor für die Stadt von morgen“, so beschreibt sich die Utopiastadt selbst. Eine Initiative kreativer Köpfe, die mit Professionalität und Kompetenz ihr Projekt zum Erfolg bringen – ein großer Gewinn für alle Wuppertaler. Fotos Seite 10:Utopiastadt/Wolf Sondermann Fot0 Seite 11:Uwe Schinkel
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