21 Das Tiny House nach innen gedacht. Mit dem Buch „The not so big house“ stieß die Architektin Sarah Susanka 1997 eine Bewegung an, die zwar aus der beschriebenen Wohnungsnot geboren war, aber Beschränkung auf das minimalistische „Tiny House“ zugleich als gewinnbringendes Lebenskonzept versteht. Nicht anders sollte man das betrachten, was der Wuppertaler Tino Büchsenschütz für das Interior Design, die Innenarchitektur, vorschlägt. Vergnügt öffnet er eine Fotogalerie auf seinem Laptop und zeigt eine Sammlung kleiner Raumwunder, die er für beengte Wohnverhältnisse entwickelt hat. Farbe als Schlüsselelement. Vor 13 Jahren kam Diplom-Ingenieur Büchsenschütz aus Brandenburg nach Wuppertal, seit 2021 betreibt er an der Ernststraße 10 das Beratungsbüro Refugium Interior Design, mittlerweile unterstützt durch den gelernten Einzelhandelskaufmann Pierre Halbach. Das Credo des Teams: Jeder darf schön wohnen. Um sich der maßgeschneiderten Lösung dieser oft kniffligen Aufgabe zu nähern, findet zunächst mit den Kund:innen ein Beratungstag vor Ort statt. Dabei fallen die Tücken auf: „Viele streichen ihre Wohnung nach Farbvorlieben. Das muss aber nicht zwingend die beste Wahl sein.“ Auch wenn seine Vorschläge oft unkonventionell seien, könne doch etwa der wirklich geeignete Decken- anstrich einen Raum viel höher erscheinen lassen. Auftakt zur Umkehr: der Beratungstag. Schweres, dunkles Holz oder auch planlos gewürfeltes Mobiliar können kleine Wohnungen geradezu erschlagen. Wunder dagegen wirkt es, wenn Stauraum über Türen genutzt, architektonisch bedingte Nischen einbezogen, günstig platzierte Spiegel angebracht oder Raumtrenner gesetzt werden. So gelang es Büchsenschütz kürzlich, einem Mieterwunsch entsprechend Sofa und Esstisch in einem 12-m²-Wohnzimmer unterzubringen, indem er ein Podest mit ausziehbarem Stauraum baute, das bei Bedarf als Sitzgelegenheit dient (Bild links). Beratung hierzu ist gratis, sofern es im Anschluss zum Auftrag kommt, wobei nach Möglichkeit auch Do-it-yourself-Lösungen zum Einsatz kommen. Bauen und Modernisieren Mieter:innen der gwg wuppertal haben die Möglichkeit, sich mit ihrem Raumproblem bei uns zu melden und mit etwas Glück kostenfrei als Umsetzungsbeispiel einer begleiteten Umgestaltung für die nächste Ausgabe der „Tür an Tür“ ausgewählt zu werden. Bewerbung mit Infos darüber, um welchen Raum es sich handelt und wie viele Quadratmeter er hat, sowie mit Problembeschreibung und Veränderungswünschen, Ihrem Namen und Ihrer Adresse mit Stichwort „Raumwunder“ an die gwg wuppertal, Hoeftstraße 35, 42103 Wuppertal oder per E-Mail an mitmachen@gwg-wuppertal.de senden. Einsendeschluss: 31. Juli 2024 Diplom-Ingenieur Tino Büchsenschütz liebt Räume mit Herausforderungen. Foto Wohnung: Tino Büchsenschütz, Foto Porträt: Uwe Schinkel Chance auf das eigene Raumwunder! Raum, Licht, Luft – es sind Grundbedürfnisse des Menschen, der sich aber insbesondere in Großstädten der Tatsache stellen muss, dass dies zunehmend umkämpfte Ressourcen werden. Wohnen in großzügigen Räumen auf der Sonnenseite, umweht von Pflanzenduft, das reißt in aller Regel tiefe Löcher ins Haushaltsbudget. Auch wenn es mitunter Glückstreffer gibt, bleibt den Wohnungssuchenden oftmals nur eine Beschränkung der Wünsche.
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