Tür an Tür - Sommer 2021

13 Mit Prävention gegen Betrug. Die größte Freude? Nach Ansicht vieler ist das die Schadenfreude. Sehr zum Bedauern von Kriminalhauptkommissar Michael Schroer. Denn in seinem Kommissariat Prävention und Opferschutz erlebt er immer wieder, dass Betrugsopfer aus Scham den Weg zur Polizei scheuen. „Dabei kann es jeden treffen“, sagt Schroer mit Blick darauf, dass die Betrugsmaschen raffinierter und die Betrüger skrupelloser werden. „Da agieren versierte Kriminelle, besonders oft aus dem außereuropäischen Ausland.“ Wenn – wie es meistens der Fall ist – keine Kooperation mit der dortigen Polizei besteht, sind den deutschen Ermittlern die Hände gebunden. Es kann durchaus sein, dass sich Telefonbetrüger durch üble Schliche unter der Rufnummer der Polizei melden und ihre Opfer massiv unter Druck setzen. TRICKBETRUG PER TELEFON NIMMT DRASTISCH ZU. Das immer noch wirksamste Gegenmittel besteht darin, durch solide Information aus polizeilicher Hand die Aufmerksamkeit zu schärfen.Während Trickbetrug über das Internet wie auch direkt an derWohnungstür in hoher Frequenz anhält, nimmt in Zeiten von Corona und damit einhergehendem Rückzug ins Private der Betrug per Telefon drastisch zu. Eine angebliche Corona-Soforthilfe etwa meldet sich mit der Aufforderung, bestimmte Tasten auf demTelefon zu drücken. Opfer werden so zu einem Callcenter oder in eine kostenpflichtigeWarteschleife gelotst. Die ergaunerten Beträge können in vier- und fünfstel- lige Bereiche gehen. Nicht Handys, sondern eher Festnetzanschlüsse älterer Menschen sind das Hauptziel der Kriminellen, die ihre Opfer beispielsweise nach Vornamen sondieren: eine Maria und einen Kurt eher als Jessica und Kevin. Foto: Uwe Schinkel 25.300.000 €. 13,2% der Betrugsstraftaten zum Nachteil älterer Menschen entfallen auf den sogenannten Enkeltrick. dieser Betrugsfälle sind unter dem Phänomen „falsche Amtsträger“ (z. B. falsche Ärzte oder Ordnungsamtsmitarbeiter) registriert worden. 23,2% Die Schadenssumme solcher Betrugsstraftaten belief sich in NRW 2020 auf Die Fakten! 12 IM FOKUS So schützen Sie sich. - Geben Sie unbekannten Personen kein Geld und überweisen Sie ungeprüft nichts auf ein unbekanntes Konto. - Seien Sie misstrauisch bei Menschen, die angeblich mit Ihnen verwandt sind. Lassen Sie sich die Telefonnummer des Anrufers für einen Rückruf geben oder notieren Sie die Nummer, wenn sie auf Ihrem Telefon erscheint. Sprechen Sie zunächst mit Ihrer Familie oder anderen vertrauten Menschen. - Nennen Sie niemals Namen Ihrer Verwandten am Telefon. Gehen Sie nicht auf die Frage „Rate mal, wer hier spricht?“ ein. - Lassen Sie keine Menschen unangemeldet in IhreWohnung. Offizielle Personen können sich immer ausweisen. Sicherheits- halber können Sie immer bei der angegebenen Stelle anrufen. - Informieren Sie umgehend die Polizei (110). Auch, wenn Sie nicht auf den Trick hereingefallen sind! Achtung: Versuchen Sie unter keinen Umständen, den oder die Täter in eine Falle zu locken. Sprechen Sie das weitere Vorgehen mit der Polizei ab. Wertvolle Tipps zur Verhinderung von Straftaten finden Sie unter: https://duesseldorf.polizei.nrw/artikel/seniorenpraevention-0

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