41 Heizung. Ölheizungen erzeugen hohe CO2-Emissionen, Gas ist derzeit Mangelware und wird langfristig teuer bleiben. Deswegen vergleichen die gwg-Fachleute bei Sanierungen und Neubauten moderne Heizformen. Wo sie verfügbar ist, ist Fernwärme eine gute Lösung: Dabei kommt die Abwärme der Wuppertaler Müllverbrennungsanlage direkt ins Haus und wird per Wärmetauscher in die Heizung eingespielt. Fernwärme gilt als klimaneutral, da sie zum großen Teil die Abwärme beim Verbrennen des Mülls nutzt, und erfordert wenig Wartung. Sehr beliebt sind auch Wärmepumpen. Sie funktionieren wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt: Eine elektrisch betriebene Wärmepumpe nutzt die Wärme aus dem Boden oder der Luft. Über einen Kreislauf mit Verdichtung eines Kältemittels wird das Wasser für die Heizung erwärmt. „Wegen der relativ geringen erreichbaren Temperaturen des Heizungswassers funktioniert das optimal jedoch nur bei einer Fußbodenheizung“, erklärt Dominic Hartmann, bei der gwg zuständig für Großmodernisierung und Neubaumaßnahmen. „Eine Wärmepumpe macht meist nur Sinn, wenn ein Gebäude einen hohen Energiestandard erfüllt, deshalb müssen wir vorher die Fenster tauschen und das Gebäude gut dämmen.“ Wärmepumpen, die ihre Wärme aus dem Erdboden holen, seien in Wuppertal an vielen Stellen nicht einsetzbar. Durch den felsigen Untergrund sind die Bohrungen zu teuer. Zudem können aufgrund der dichten Bebauung zumeist geforderte Mindestabstände zu Nachbargrundstücken nicht eingehalten werden. Wird die Wärme aus der Luft genutzt, entsteht in dicht bebauten Wohnvierteln schnell ein Problem mit dem Schallschutz. Denn die Wärmepumpen sind, auch wenn moderne Geräte relativ leise sind, immer noch zu hören. „Derzeit ist auch die Verfügbarkeit der Wärmepumpen ein Problem“, berichtet Dominic Hartmann. Viele Eigentümer wollen angesichts der Gaskrise auf Wärmepumpen umrüsten. Der Vorteil: Sie reduzieren den ökologischen Fußabdruck einer Immobilie erheblich. Eine weitere Möglichkeit sind elektrisch betriebene Infrarotheizungen. Sie werden als Platten an der Wand angebracht und wärmen mit ihrer Infrarotstrahlung (Wärmewellen) vor allem feste und flüssige Objekte. Die Luft wird dann nur indirekt erwärmt. So spüren die Bewohner die angenehme Wärme der Infrarotheizung ähnlich wie Sonnenstrahlen direkt auf der Haut. Wird die Infrarot- heizung mit Solarstrom betrieben, ist sie klimaneutral. Außerdem erfordert sie wenig Wartung und ist einfach zu installieren. Dominic Hartmann ist bei der gwg zuständig für Großmodernisierungen & Neubaumaßnahmen. 39
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