Unternehmensbericht 21/22

36 NACHHALTIGES BAUEN Bei jedem Neubau und bei der Sanierung bestehender Gebäude rückt das Thema Photovoltaik ins Blickfeld. „Wir prüfen das bei jedem Bauvorhaben. Aber natürlich muss die Ausrichtung des Gebäudes geeignet sein“, erklärt Wolfgang Renner, Ressortleiter Portfoliomanagement bei der gwg. Zwar fangen moderne Solarzellen auch auf Nord-Dächern Sonnenstrahlen ein, erzeugen jedoch trotzdem deutlich weniger Strom als bei einer Südausrichtung. Dadurch lohnen sie sich wirtschaftlich oft nicht. Auch Solarmodule an der Fassade haben einen geringeren Wirkungsgrad. Allerdings haben die Teams beim Solar Decathlon gezeigt, dass Solarmodule nicht mehr wie bisher schwarze Blöcke auf dem Dach sein müssen; die Studierenden haben elegant geformte Module ansprechend in ihre Entwürfe eingearbeitet und dadurch eine tolle gestalterische Wirkung erzielt. Bisher sind noch nicht alle der dort präsentierten Solarmodule in größeren Mengen erhältlich. Aber in den nächsten Jahren wird sich dieser Markt sicherlich noch weiterentwickeln. Da viele Architekten den Solar Decathlon besucht haben, wird die Nachfrage nach ungewöhnlich geformten Solarmodulen steigen. Ein Problem für die gwg sind derzeit die rechtlichen Vorgaben: Will die gwg den Strom von Photovoltaikanlagen auf Dächern eines Mehrfamilienhauses direkt an die darin wohnenden Mieter:innen weitergeben, muss sie dafür hohe Steuern zahlen und komplizierte rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen. Dadurch lohnt sich dieses Modell kaum. Besser funktioniert das auf dem Verwaltungsgebäude der gwg, wo derzeit eine Photovoltaikanlage entsteht. Hier kann die gwg einfach den Strom selbst nutzen und muss so kaum noch Strom einkaufen. Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Dach an Interessenten zu verpachten, die dort eine Photovoltaikanlage installieren und nutzen. Lieferengpässe und ausgelastete Handwerker bremsen allerdings momentan die Nachfrage. Neben Photovoltaik- Anlagen werden in Zukunft zunehmend auch Solarthermie-Module auf die Dächer montiert werden. Mit ihnen wird Wasser durch die Sonneneinstrahlung aufgewärmt, das dann zum Duschen oder Heizen verwendet wird. Dadurch wird zusätzlich Gas oder Strom eingespart. Photovoltaik. Wolfgang Renner ist Ressortleiter Portfoliomanagement bei der gwg. 4

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